Hautanatomie

Die Anatomie der Haut beschreibt den Aufbau der Haut (lat. cutis) als einem Grenzorgan, das vielfältige Funktionen übernimmt. Es ist bei allen Wirbeltieren einschließlich des Menschen prinzipiell gleich aufgebaut. Die Dicke der einzelnen Schichten ist von der jeweiligen Hautregion abhängig. Man unterscheidet zwei Haupttypen: die Leistenhaut (Finger und Handinnenseite, sowie Fusssohle) und die Felderhaut. Aufbau der menschlichen Haut Die äußere Haut gliedert sich prinzipiell in 3 Hauptschichten: eigentliche Haut (Cutis), mit Oberhaut (Epidermis) Lederhaut (Dermis oder Corium) Unterhaut (Subkutis)

Epidermis
Die Epidermis oder "Oberhaut" gehört zu den Epithelgeweben, es handelt sich um ein mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel, das 0,03 bis 0,3 Millimeter dick ist. Von Innen nach Außen können folgende Schichten unterschieden werden: Stratum basale Das Stratum basale - die "Basalzellschicht" - dient als einlagige innerste Zellschicht der Regeneration der Haut, hier finden Zellteilungen statt. Die Nährstoffversorgung ist hier noch vergleichsweise gut (denn die Epidermis selber enthält keine Blutgefäße). Die Abgrenzung zur darunter liegenden Lederhaut erfolgt wie bei allen Epithelien durch eine Basalmembran, die in der Felderhaut weitgehend flach verläuft, in der Leistenhaut aber stark durch Papillen (Ausbuchtungen der Lederhaut) verformt wird, deren Dichte die Struktur der Hautleisten vorgibt. Stratum spinosum In dem auch als "Stachelzellschicht" bezeichneten Stratum spinosum sind die Zellen an zahlreichen Stellen miteinander (durch Desmosomen) verbunden. Sie erhalten dadurch ein stacheliges Aussehen. Hier beginnt bereits die Verhornung (Keratinisierung).

Stratum granulosum
Mit fortschreitender Verhornung beginnt in dieser "Körnerzellschicht" bereits der Abbau der Zellen, sie wandeln sich allmählich in leblose Keratinozyten um. Die äußere Form plattet sich allmählich ab und das Zellinnere wird mehr und mehr von Keratingranula dominiert. Der Zellkern ist nicht so stark abgrenzbar wie im Stratum spinosum. Stratum lucidum Das auch als "Glanzschicht" benannte Stratum lucidum ist eine unter dem Mikroskop sehr einheitlich aussehende Zellschicht, die ausgeprägt nur an der Leistenhaut der Hände und Füße vorkommt. Sie hat die Aufgabe eine Barriere gegen alle Formen von Eindringlingen in die Haut darzustellen. Sie besteht zum Großteil aus einer öligen Schicht mit geringeren Brechungsunterschieden (daher erscheint sie transparent). In der Felderhaut ist sie kaum ausgebildet und daher auch nur als dünner andersfärbiger Zellstreifen unter dem beinahe unstrukturierten Stratum corneum zu erkennen und bildet die Übergangsschicht zur stark inhomogenen Körnerzellschicht.

Stratum corneum
Der Übergang in das Stratum corneum, die äußerste Schicht der Epidermis erfolgt abrupt. Die nun vollständig verhornten Korneozyten bilden jetzt als "Hornzellen" die "Hornzellschicht", die je nach Region zwischen 12 und 200 Zellschichten dick sein kann. Die Zellen dieser Epidermisschicht sind abgestorben und enthalten keine Zellorganellen mehr. Fette zwischen den Zellen bilden gemeinsam mit den Hornzellen (Korneozyten) eine wasserabweisende Schutzschicht. Stratum disjunctum Das Stratum disjunctum ist der Anteil des Stratum corneum, in dem sich die Hornzellen voneinander lösen und unmerklich von der Haut abschilfern (abfallen), indem sich die Kontakte zwischen den Zellen auflösen. Erfolgt dieser Prozess unvollständig, wird der "Zellverlust" als Schuppung sichtbar. Diese oberste Schicht der Hornhaut weist durch Lufteinlagerungen einen anderen Kontrast als das darunterliegende Material auf. Weitere Zellen der Epidermis Melanozyten: Pigmentbildende Zellen der Basalzellschicht Langerhans-Zellen: Abwehrzellen des lymphatischen Systems innerhalb der Stachelzellschicht Merkel-Zellen: Sinneszellen für Berührungsreize innerhalb der Basalzellschicht

Dermis
Die Dermis entspricht besteht vorwiegend aus Bindegewebsfasern und dient der Ernährung und Verankerung der Epidermis. Hautanhangsgebilde Zu den sog. Hautanhangsgebilden der Haut gehören Haare, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen, wobei letztere in ekkrine und apokrine Schweißdrüsen unterteilt werden. Nicht zuletzt ist auch die Milchdrüse eine modifizierte Hautdrüse. Bei den Tieren sind Huf, Klaue, Hörner, Federn, Schuppen ebenfalls Sonderbildungen der Haut.


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