Unter moderner Fettabsaugung versteht man die Modelage der Körperoberfläche durch schonende und effektive Verfahren. Sie ermöglicht es, Fettpölsterchen, gegen die jede noch so konsequente Diät bisher nichts ausrichten konnte, im Rahmen eines kurzen Klinikaufenthalts oder ambulant zu entfernen. Mit kosmetischen Ultraschall-Behandlungen kann man nach dem Eingriff Heilungsprozesse wirksam unterstützen.

Durch die Liposuktion im Tumeszensverfahren (Nassverfahren) können Fettzellenansammlungen an Bauch, Po, Oberschenkelinnen- und -außenseite (Reithosen), Kniegelenken, Oberarmen und am Kinn schonend und dauerhaft beseitigt werden. Hierzu wird seit rund sechs Jahren die Vibrationsmethode angewendet, z.B. in Form des Lipomatikverfahrens.

Die ursprüngliche Methode der Fettabsaugung, bei der oftmals nur eine dicke Kanüle an eine Saugpumpe angeschlossen wurde, führte oft zu einem unruhigen, delligen Hautrelief. Denn der operierende Arzt musste jede einzelne Bahn im Fettgewebe gegen den Gewebewiderstand tunnelieren. Dies ist mit hohem Kraftaufwand verbunden, weshalb das Verfahren oft stark traumatisierend war und schon allein aus diesem Grund der Vergangenheit angehören sollte.

Das Lipomatikverfahren schont das Nachbargewebe der Fettzellen. Es garantiert eine flächige Absaugung, die extrem selten zu Dellen führt. Bei dieser Technik wird mit einer dünnen, schwingenden Kanüle das Fettgewebe in örtlicher Betäubung entfernt, ohne dass sich Hitze entwickelt. Die Saugkanülenspitze wird mithilfe von Druckluft zum Schwingen gebracht. Das gewährleistet einen flächigen, einziehungsfreien Absaugbereich und ist zugleich besonders schonend zu den benachbarten Gewebestrukturen wie Muskulatur und Gefäßbahnen.

Phase der Regeneration

Dennoch kann es nach der Operation für eine gewisse Zeit zu Blutergüssen und blauen Flecken kommen. Auch nach einer Fettabsaugung mit der Vibrationsmethode muss in der Heilungsphase nach der Operation für einige Wochen ein Mieder getragen werden. Dies alles kann den Patienten nach dem Eingriff erheblich in seiner Lebensqualität beeinträchtigen. Um die Situation zu verbessern und Heilungsprozesse zu beschleunigen, lassen sich nach einer Liposuktion kosmetische Ultraschall-Behandlungen einsetzen. Schon ab dem zweiten postoperativen Tag kann man Ultraschall unter ärztlicher Aufsicht zur Schwellungsdrainage nutzen. Wird er in den ersten drei Wochen nach dem Eingriff z.B. zwei- bis dreimal pro Woche eingesetzt, kann man zudem dazu beitragen, dass sich Blutergüsse schneller zurückbilden.

Vielfältige Wirkung

Die Ultraschallbehandlung hat dabei mehrere günstige Effekte: Es kommt zu einer Steigerung der Gewebedrainage und zu einer erhöhten Gewebedurchblutung. Diese positiven Wirkungen zeigen sich bei einer konsequent durchgeführten Ultraschall-Behandlung auf mehreren Ebenen:

- Die Schwellung geht nach der Fettabsaugung wieder deutlich schneller zurück.
- Die Hautoberfläche kann im abgesaugten Bereich durch die Behandlung mittels Ultraschall geglättet werden.
- Der Übergangsbereich zur nicht abgesaugten Körperregion kann besser gestaltet werden.
  Blutergüsse können rascher abgebaut werden.
- Der Lifteffekt wird schneller sichtbar - speziell nach einer modellierenden Fettabsaugung.
- Die abgesaugte Körperregion heilt schneller. Dadurch lässt sich die Zeitdauer reduzieren, in der ein Mieder getragen werden muss.

Insgesamt gesehen lässt sich bei einer Fettabsaugung durch eine konsequente Nachbehandlung mithilfe von kosmetischem Ultraschall die nachoperative Abheilphase also deutlich verkürzen.

So kann man erheblich dazu beitragen, dass die Patienten wieder schneller ohne Einschränkungen am alltäglichen Leben teilnehmen können. Das positive Endresultat der Fettabsaugung lässt sich in kürzerer Zeit erreichen. Es ist also sehr zu empfehlen, die Ultraschall-Behandlung in Schönheitskliniken zu einem festen Bestandteil von Beautykonzepten zu machen. Denn die Effekte machen deutlich, dass der Patient erheblich vom Miteinander von Medizin und Kosmetik profitiert.

Der Autor: Priv. Doz. Dr. Dr. med. Bernd Klesper, wissenschaftlicher Beirat der Fuhlendorf GmbH, Hamburg, studierte Human- und Zahnmedizin. Er ist Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und ärztlicher Leiter der Beauty Klinik an der Alster.


Quelle: Ki-Magazin, Januar 2006