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"Ein äußerst schmeichelhaftes Gefühl"


SEIDE ist ein wertvoller Rohstoff. Die Basis liefert die Larve des Maulbeerspinners - die Seidenraupe. Ihre Züchtung ist äußerst arbeitsintensiv, da die Raupen sehr sensibel auf Lärm und Temperaturschwankungen reagieren.



Beschreibung / Details


Seide enthält verwandte Eiweiße - das macht sie zu einem idealen Zusatzstoff für Kosmetik.

Luxus von der Raupe.

Ihre Züchtung erfolgt in Pappkäfigen, was relativ aufwendig ist, da die Raupen sehr sensibel auf Lärm und Temperaturschwankungen reagieren. Nach dem Schlüpfen ernährt sich die Larve von Maulbeerbaumblättern, um sich dann in einen Kokon einzuspinnen. Die Tiere werden getötet und die Kokons getrocknet, abgewickelt und vom Seidenleim befreit. Der Ursprung der Seide Liegt in China, Über die Seidenstraße gelangte sie nach Europa. Noch heute liefert China 90% der Rohseide auf den Weltmarkt. Den Rest teilen sich Japan, Brasilien und Indien. "Seide wurde erfunden, damit die Frauen nackt in Kleidern gehen können", sagt ein arabisches Sprichwort. Seide ist kein Stoff sondern ein Gefühl. Die Faszination des Stoffes liegt genau darin: dass man nicht ausmachen kann wo der Stoff aufhört und die haut beginnt. Seide schmeichelt. Der Haut - und der Seele.

Traditionell wird Seidenpuder in der chinesischen Heilkunde bei Hautproblemen eingesetzt. aus der indischen Ayurveda-Lehre kommt Garshan, ein sanftes Peeling mit einem Rohseidenhandschuh, das die Durchblutung der Haut steigern und die Poren verfeinern soll. Und in Japan gehört weißer Seidenpuder (Doran) zum klassischen Kabuki-Theater-Make-up. Was liegt da näher als den Luxus-Stoff auch moderne Kosmetikprodukte für Haut und Haare zu veredeln? Dabei ist diese Art der Pflege einem Zufall zu verdanken. In den 30ern bemerkte Sanji Muto, Chef der Tokioter Seidenfabrik Kanebo, bei einem Rundgang durch die Hallen, dass alle arbeitenden Frauen zarte, weiche Hände hatten. Experten wurden darangesetzt, den Wunderstoff zu erforschen. Das Ergebnis war die erste Seidenkosmetik der Welt: die Seife "Savon de Soie" aus den ölen des Kokons und der Puppen der Seidenraupe. Mit dem unscheinbaren weißen Seifenstück begann für Kanebo der Wandel von der kleinen Manufaktur zum Großkonzern. Heute ist das Unternehmen weltweit in Kosmetik und Medizin tätig und hält allein 84 Patente, die sich auf Innovationen mit Seide beziehen.

Neuestes Produkt aus den Forschungslabors des Seidenpioniers ist "The Silk", ein Hautpflege-Duo aus Seidencreme und Seidenpuder. Verwendet wird für diese Luxuspflege die besonders kostspielige Koishimaru-Seide. Ihre Kokons sind nur halb so groß wie die herkömmlichen und liefern auch nur etwa 30% an Rohmaterial. Dafür sind die Fäden extrem fein und zart, zugleich aber stark und glänzend.

Über 70 Jahre nach Entdeckung der Seide für Kosmetik wissen Forscher auch, was genau den Stoff so einzigartig für die Haut macht. Seide enthält sog. Seidenfibroine. Eiweiße, die dem Aufbau der menschlichen Haut ähnlich sind. Das macht sie extrem hautverträglich, zudem gelangen sie auch in Schichten der Haut, die anderen Wirkstoffen nicht zugänglich sind. Das Besondere: Seidemoleküle wirken wie kleine Schwämmchen, sie können das 300fache an Feuchtigkeit ihres Gewichts speichern und sind daher ideale Durstlöscher für trockene empfindliche Haut. Zudem schützen Seidenwirkstoffe vor UV-Strahlung und lassen den Teint besonders strahlen. Seidenproteine stecken auch in Shampoos und Spülungen, sie glätten das Haar, sorgen für intensiven Glanz und bessere Widerstandsfähigkeit . Dabei setzt Beispielsweise der Konzern Marlies Möller mit seinen Haarpflegeprodukten aus der "pashmisilk-Serie" nicht nur auf die traditionelle Seide aus den Kokons der Seidenraupen, sondern erstmals auf die sogenannte "Seide aus dem Meer" gesponnen von Muscheln. Mytilus edulis, die Mittelmeer-Steckmuschel, ist so ein Produzent. Ihre Fäden, mit denen sie am Untergrund haftet und der Meeresströmung kraftvoll widerstehen kann, wirken auch für die Haarstruktur stabilisierend und verleihen selbst dünnen Zippel-Haaren überraschendes Volumen. Auch in der dekorativen Kosmetik hat Seide inzwischen Einzug gehalten. So steckt eine flüssige Seidenlösung in Foundations, Pudern, Lippenstiften oder auch Lidschatten, sorgt für ein besonders leichtes Auftragen, ein zartes Hautgefühl und macht die Produkte zudem noch farb- und hitzebeständig.

Jetzt haben Wissenschaftler auch die Frage beantwortet, warum Seide in den Spinndrüsen der Raupen noch flüssig, die späteren Seidenfäden aber fest und zudem extrem stabil sind. Die US-Forscher David Keplan Hyoung-Joon Jin von der Tufts-Universität in Medford entdeckten, dass der Hauptbestandteil der Seide, das Fibroin, in der Drüse in Wasser gelöst ist und dabei kleinste Kügelchen bildet. Während des Spinnvorgangs wird der Lösung immer mehr Wasser entzogen, die kleinen Kugeln verbinden sich zu größeren Bällen. Beim spinnen entsteht eine Spannung, die Kugeln verformen sich länglich, gleichzeitig wird das restliche wasser entzogen - es bildet sich der extrem stabile Seidenfaden. Schon bald soll nach diesem Raupenprinzip auch die Herstellung künstlicher "echter" Seide möglich sein.


Quelle: Welt am Sonntag, 2/2005
Bildquelle: © ADESIGN - Fotolia.com

Infos:

Rubrik: Sonstiges
Zielgruppe: Alle
Presse-Nr.: N94

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Suchbegriffe / Tags: Seide, Herstellung, Seidenraupe, Züchtung, Seidenpuder, Seidencreme, Seidenfibroine, Feuchtigkeitsspeicher