Zellulose (in der Kosmetik)

(auch Cellulose) ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Die Zellulose ist deshalb das häufigste Polysaccharid. Sie ist ein unverzweigtes Polysaccharid, das aus mehreren Hundert bis zehntausend ?-Glucose-Molekülen besteht. Der Mensch besitzt keine Verdauungsenzyme für ihren Abbau. Deshalb bildet die Zellulose zusammen mit Hemizellulosen (kurzkettige Zellulose), Pektin und Lignin den Hauptanteil der Ballaststoffe in Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft. Das gilt auch für andere Monogastrier wie beispielsweise Schweine. Wiederkäuer können hingegen Zellulose und andere Polysaccharide, die andere als die durch Monogastrier verdaulichen Bindungen ?-1,4 oder ?-1,6 verbunden sind, im Pansen verdauen, da die Bindungen hier durch die Pansenmikroorganismen aufgeschlossen werden. Ähnliches gilt für Pferde und Wassergeflügel. Bei diesen Tieren findet die mikrobielle Fermentation im Darm statt. Auch bestimmte Pilze und das Silberfischchen (Lepisma) sind in der Lage Zellulose zu verdauen. Zellulose ist unlöslich in Wasser und den meisten organischen Lösungsmitteln. Lösungsmittel wie Dimethylacetamid/Lithiumchlorid oder Dimethylsulfoxid/Tetrabutylammoniumfluorid sowie Ammoniak/Cu2+ vermögen jedoch Zellullose zu lösen. Sie kann durch starke Säuren gespalten werden, mit konzentrierten Säuren bei erhöhter Temperatur kann die Zellulose zu Glukose abgebaut werden. Technisch wird Zellulose als so genannter Zellstoff aus Holz gewonnen und dient als Grundstoff in der Papierindustrie. In der Bekleidungsindustrie wird Zellulose als Regeneratzellulosefasern (Viskose), Baumwollfasern und Leinen eingesetzt. Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld ist die Baustoffindustrie, wo Zellulosederivate wie Methylzellulose als Fließverbesserer etc. eingesetzt werden. Auch in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie wird Zellulose verwendet, z. B. in Tabletten als Aufbaustoff. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt sie die Bezeichnung E 460.


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