Mais / Maiskeimöl (in der Kosmetik)

Mais (Zea mays L.) ist ein Getreide aus der Familie der Süßgräser (Poaceae), das ursprünglich aus Mexiko stammt. Phylogenetische Studien deuten darauf hin, dass sich der heutige Mais (Zea mays ssp. mays) von Zea mays ssp. parviglumis ableitet.
Nach der Domestizierung trug jedoch auch der Genfluss von anderen Teosinte Typen zur heutigen Form bei. Zu erwähnen ist hierbei insbesondere der Beitrag von Zea mays ssp. mexicana zum mexikanischen Hochlandmais. Im Gegensatz zu den einheimischen Gräsern ist Mais keine C3-Pflanze sondern eine C4-Pflanze. Es gibt ca. 50.000 verschieden Maissorten. Geschichte Mais wurde in Zentralmexiko domestiziert. Er stammt von der Teosinte aus dem Gebiet des Rio Balsas ab. Dem domestizierten Mais aus dem Tal von Tehuacan wurde lange ein Alter von etwa 9000 Jahren zugeschrieben, nach neuen 14C-Daten stammt er jedoch nur von etwa 4700 v. Chr. Zwei Maiskolben aus Guila Naquitz, die weniger als 5 cm lang sind, wurden auf 3300 v. Chr. datiert. Insgesamt stammen die ersten voll-neolithischen Siedlungen in Mexiko aus der Zeit um 3500 v. Chr. (unkalibriert). Aus Trincheras am Rio Casas Grandes im nördlichen Chiahuahua und Las Playas im nördlichen Sonora stammt domestizierter Mais, der auf etwa 1000 v. Chr. datiert ist. Aus Trincheras ist auch Amarant bekannt. Die ersten Ackerbausiedlungen im Südwesten liegen in auf den Niederrassen von Flüssen, eventuell wurde Mais hier ausgesät, nachdem die Frühjahrsüberschwemmungen zurückgegangen waren. Seit 1100 v. Chr. sind aus dem Gebiet von Tucson Arizona kleinere Bewässerungsanlagen bekannt. Bereits 1525 wurden in Spanien die ersten Felder mit Mais bebaut, nachdem Kolumbus die Pflanze in der Karibik entdeckt und mit nach Europa brachte. Von dorther brachte er auch das Wort "Mays". Dieses leitet sich von "mahiz" ab, dem Wort für Mais in Taino, der Sprache der Arawak. Wirtschaftliche Bedeutung Heute wird Mais weltweit angebaut, und ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel. In Europa und Nordamerika ist er ein wichtiges Viehfutter, da die Silierung der Maispflanzen die Vorratshaltung für den Viehwirtschaftsbetrieb möglich macht. Im Jahr 2004 wurden laut Statistik der FAO weltweit 705 Millionen Tonnen Mais produziert. Damit liegt Mais deutlich vor Weizen (624 Mio. t) und Reis (608 Mio. t).

In der Nutzung gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Entwicklungsländern und den Industrieländern. In den Entwicklungsländern wird der Mais überwiegend für die menschliche Ernährung eingesetzt (Tortillas, Maisbrei) - die Industrieländer verwenden den Mais hauptsächlich in Form von siliertem Mais für die Tierfütterung. In Deutschland wurden 2004 etwa 1,7 Mio. Hektar mit Mais (Körnermais und Silomais) angebaut. Siebzig Prozent des in Deutschland angebautes Mais wird für Futterzwecke (Silomais) verwendet. Der Rest wird in der Lebensmittelindustrie verarbeitet - zu Körnermais (die Maiskörner werden im Gegensatz zum Silagemais vom Kolben getrennt, Konserven) Maisstärke (Maizena) Glukosesirup Maiskeimöl Cornflakes Popcorn Polenta Maispapier (auch Zigarettenpapier) Neben dem in Europa vielfach angebauten gelbfarbenen Mais gibt es auch rote und blaue Sorten, die interessante Farbeffekte in Nahrungsmitteln geben können.
Mais ist ein Sommergetreide - die Aussaat erfolgt von Mitte April bis Anfang Mai. Die Pflanzdichte sollte dabei etwa 10 Pflanzen/m² betragen. Die Ernte findet meist erst im November statt. Der Hektarertrag von Körnermais liegt bei der Ernte zwischen 80 und 100 dt/ha. Von Mais sind aufgrund seines weltweiten Anbaus und seiner wirtschaftlichen Bedeutung gentechnisch veränderte Sorten erzeugt worden, etwa Bt-Mais. Bt steht dabei für Bacillus thuringiensis. Dies ist ein Bakterium, welches ein für den "Maiszünsler" giftiges Protein synthetisiert. Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) bohrt sich in das Innere des Stängels oder des Kolbens und vernichtet dadurch große Teile der Ernte. Bt-Mais ist gegenüber dem Befall von Maiszünslers resistent. Insbesondere in Nordamerika werden diese gentechnisch veränderten Sorten angebaut. Fatalerweise hat sich herausgestellt, dass die eingebrachten Gene in nahe Verwandten des Mais der Teosinte (Zea spec.) in Mexiko aufgetaucht sind, so dass eine generelle Verbreitung dieser Gene befürchtet werden kann. Trivia In Österreich, vor allem in Ostösterreich wird für Mais meist das aus dem ungarischen stammende Wort Kukuruz verwendet. Weitere Trivialnamen sind: "Türkischer Weizen" oder "Welschkorn". "Maiskolben" ist wegen seiner Form ein lokaler Spitzname für den Augsburger Hotelturm. Spezielle harte Maissorten werden geschnitzt in den USA als einfache Tabakspfeifen ("Missouri-Meerschaum") benutzt und sind auch hier im Tabakfachhandel erhältlich.


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