Glycerin in der Kosmetik

Glycerin (oder Glycerol) ist der Trivialname von Propantriol und stellt einen dreiwertigen Alkohol dar. Der IUPAC-Name von Glycerin ist Propan-1,2,3-triol. Die Summenformel ist CH2OH-CHOH-CH2OH.
Glycerin ist bei Raumtemperatur eine farb- und geruchlose, viskose (zähflüssige) und hygroskopische Flüssigkeit, die süßlich schmeckt. Seine Viskosität und der süße Geschmack führten auch zu seinem Namen, der von gr. glykýs = süß und lat. cera = Wachs herrührt. Glycerin ist eine sehr vielseitig verwendbare Substanz. Unter anderem ist es in kosmetischen Hautcremes enthalten, kann als Frostschutzmittel, Schmierstoff und Weichmacher verwendet werden und wird bei der Herstellung von Kunststoffen, Farbstoffen sowie Zahnpasta benötigt. Glycerin wird in der Medizin als Medikament zur Behandlung des Hirnödems eingesetzt (Tablette oder Infusion beispielsweise Glycerosteril). In Form glycerinhaltiger Zäpfchen dient es als osmotisches Laxans im Enddarm; zusätzlich weicht es den Stuhl als Flüssigkeit selber auf. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E 422. Glycerin steckt als Grundgerüst in vielen Fetten (Triglyzeride). In diesem Fall ist das Glycerin dreifach mit Fettsäuren verestert.
Bei der Reaktion mit konzentrierter Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure entsteht Nitroglycerin, ein hochexplosiver Sprengstoff, der zu Dynamit weiterverarbeitet werden kann. Tropft man Glycerin auf Kaliumpermanganat wird es unter starker Rauch- und Wärmeentwicklung zu Kohlenstoffdioxid, Kaliumcarbonat und Wasser oxidiert. In Wasserpfeifentabak wird Glycerin als Feuchthaltemittel verwendet. Es ist für eine stärkere Rauchentwicklung verantwortlich.
Der Glaube, dass sich das Glycerin beim Rauchen zu H20 und CO2 zersetzt und daher keine gesundheitsbedenklichen Nebenwirkungen mit sich bringt, ist falsch. Glycerin zersetzt sich bei Erhitzung unter Sauerstoffmangel zu dem in Wasser gut (267g/l) löslicherem Aldehyd Propenal, das auch Acrylaldehyd oder Acrolein genannt wird. Dieser steht in Verdacht der Krebsförderung, könnte jedoch durch die Filterwirkung des Wassers bei Wasserpfeifen ganz oder teilweise aus dem Rauch entfernt werden. Eine Studie zum Thema steht noch aus.


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