Campher in der Kosmetik

(auch Kampfer, nach der IUPAC-Nomenklatur 1,7,7-Trimethyl-bicyclo[2.2.1]heptan-2-on) ist ein farbloser Feststoff. Es ist ein bicyclisches-Monoterpen-Keton und leitet sich formal vom Camphan ab, die Summenformel lautet C10H16O. Die CAS-Nummer lautet 76-22-2. Es gibt zwei Enantiomere des Camphers, (+)-Campher und (-)-Campher beziehungsweise d- und l-Campher. Der Name stammt von dem arabischen Namen Kamfur für die Verbindung ab Campher findet sich hauptsächlich in den ätherischen Ölen von Lorbeergewächsen, Korbblütengewächsen und Lippenblütlern. Besonders in der Rinde beziehungsweise im Harz des Campherbaums, eines immergrünen Baums, der hauptsächlich in Asien wächst, ist es zu finden. Es kann synthetisch hergestellt werden (siehe Campher#Herstellung), aber auch durch Wasserdampfdestillation und Kristallisation aus zerkleinerten Pflanzenteilen gewonnen werden. Natürliche extrahiertes Campher ist immer rechtsdrehend ((+)-Campher). Der natürlich gewonnene Campher wurde früher auch als Japankampfer bezeichnet. Campher ist ein farbloses oder weißes, meist krümeliges und brockig zähes Pulver aus wachsweichen Kristallen. Mit Ethanol können rhomboedrische Kristalle erzeugt werden. Beim Abschrecken geschmolzenen Camphers bilden sich kubische Kristalle. Es hat einen charakteristischen, starken, wohlriechenden, aromatisch-holzigen, eukalyptusartigen Geruch. Der Geschmack ist scharf und bitter, auch leicht kühlend wie beim Menthol. Es schmilzt bei 177 °C und siedet bei 207 °C. In Wasser ist das Pulver kaum löslich (1,2 g pro Liter Wasser); in Ethanol (Kosmetik) hingegen löst es sich gut. Es bildet mit diesem farblose Lösungen, aus denen sich, wenn Wasser hinzugegeben wird, das Campher wieder abscheidet. Die Dichte beträgt 0,96 g/cm³. Campher ist leicht flüchtig und sublimiert schon bei Zimmertemperatur. Der Dampfdruck beträgt bei 20 °C 20 Pascal. Campher verbrennt mit rußender Flamme. Der Flammpunkt liegt bei 74 °C, die Zündtemperatur bei 466 °C. Zwischen einem Luftvolumenanteil von 0,6 und 3,5 Prozent bildet es explosive Gemische. Beim Campher tritt das Phänomen der molaren Schmelzpunkterniedrigung auf: Die Gefrierpunkterniedrigung beträgt 39,7 °C·(kg/mol). So verflüssigt sich Campher bereits, wenn es in Kontakt mit Menthol, Naphthol oder Chloralhydrat kommt. Der spezifische Drehwinkel beträgt + 44°. Verwendung Campher wird in Feuerwerkskörpern und Mottenabwehrmitteln verwendet. In der chemischen Industrie wird es zur Herstellung des Cymols verwendet. Außerdem wird es für die Celluloidproduktion und als Weichmacher für Celluloseester verwendet. In geringen Mengen wird es in Kosmetik- und Medizinpräparaten benutzt, zum Beispiel bei Muskelzerrungen, Rheuma oder Neuralgien, früher wurde es auch als Analeptikum verwendet, heute jedoch seltener als wegen den Wirkungen auf das Herz und den Kreislauf. Seltene Fälle der Verwendung von Campher als Rauschmittel sind bekannt. Campher findet noch Verwendung in Schnupftabak aus England, wobei aber in Deutschland laut deutschen Lebensmittelgesetz Campher zu den in Tabak verbotenen Stoffen zählt und nicht hinzugefügt werden darf. Auch in Sturmglasbarometern findet es Verwendung.


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