Alkohol in der Kosmetik2

Ethanol (veraltet Äthanol) ist eine chemische Verbindung, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und einer OH-Gruppe besteht. Es handelt sich um einen Alkohol, da in dem Molekül neben 2 Wasserstoffatomen nur eine OH-Gruppe an ein aliphatisches C-Atom gebunden ist. Früher wurde der Name Äthylalkohol verwendet. Häufig wird diese Verbindung umgangssprachlich als Alkohol, auch Weingeist oder Spiritus, bezeichnet, obwohl sie nur der prominenteste Vertreter einer ganzen Gruppe von Stoffen ist. Durch Gärung aus Biomasse gewonnenen Ethanol bezeichnet man auch als Agrar- oder Bioethanol. Man kann Ethanol aber auch durch die Synthese aus Wasser und Ethen unter Zugabe von Schwefelsäure als Katalysator herstellen.
Alkohol Verwendung u.a. in der Kosmetik.
Ethanol ist für Bakterien giftig und wird daher häufig als Desinfektionsmittel verwendet. Dabei ist die Wirksamkeit am höchsten, wenn ein Gemisch von Ethanol und Wasser mit ungefähr 70 % Alkoholgehalt verwendet wird. Auch wird durch Einreiben mit Spiritus die Durchblutung gefördert. Im Haushalt wird Spiritus gern als Reinigungsmittel für Glas, Chrom, Kunststoff usw. verwendet. In der Scheibenwaschanlage von Automobilen wirkt Spiritus sowohl als Reinigungsmittel als auch als Frostschutz. Lichtspektrum einer blau leuchtenden Spiritusflamme Als Brennstoff wird Ethanol in Form von Brennspiritus verwendet, beispielsweise für Rechauds sowie Camping- und Expeditionskocher. Grundsätzlich unterliegt die Verwendung von Ethanol der Branntweinsteuer. Um zu verhindern, dass Ethanol ohne Bezahlung der Alkoholsteuer, als Genussmittel getrunken oder diesen beigefügt wird, wird es vergällt. Die Verwendung des Ethanol im technischen Sektor (Druckerei, Lackherstellung, Reinigungsmittelproduktion, Kosmetik, etc.) ist bedingt durch die Vergällung steuerfrei möglich. Das heißt, dass es mit anderen Chemikalien, wie z. B. MEK (Butanon-2 mit 2 weiteren branntweinsteuerrechtlich vorgeschriebenen Markierungskomponenten), Petrolether, Cyclohexan, Phthtalsäurediethylester oder ähnlichem versetzt wird, um es für den menschlichen Genuss unbrauchbar zu machen. Unter gleicher Maßgabe ist die steuerfreie Verwendung von Brennspiritus für Jedermann überhaupt erst möglich. Hier wird dem Ethanol zusätzlich zum MEK noch das extrem bittere Denatoniumbenzoat (1 Gramm/100 Liter) beigemischt. Die früher übliche Verwendung von Pyridinen als Vergällungsmittel für Brennspiritus ist zwar immer noch branntweinsteuerrechtlich erlaubt, wird aber wegen der gesundheitlichen Bedenklichkeit der Pyridine seit ca. 1993 von deutschen Herstellern nicht mehr eingesetzt. Zu beobachten ist zudem, dass einige Spiritusabfüller, vermutlich aus Kostengründen, kein reines Ethanol 94 % vol. verwenden, sondern dem Ethanol diverse Fremdstoffe, Regenerate, etc. beimischen. Hersteller, die noch reines Ethanol verwenden, werden dies zumeist durch die Kennzeichnung "UN 1170" auf der Flasche kenntlich machen. Die Vergällungsmittel haben meist ähnliche Siedepunkte wie Ethanol, so dass sie sich durch Destillieren nur schwierig entfernen lassen. Nicht zu verwechseln ist Brennspiritus mit Trockenspiritus, der das Tetramere (CH3CHO)4 des Acetaldehyds CH3CHO ist. Eine interessante Verwendung hat Ethanol als Mittel gegen Insektenstiche: Ein alkoholgetränktes Tuch einige Zeit auf dem frischen Stich, die Schwellung geht zurück, der Juckreiz verschwindet.


zurück zur Übersicht