Sesam (Sesamum indicum L. von arab. saasim/simsim)in der Kosmetik

Der Sesam (Sesamum indicum L. von arab. saasim/simsim) (in der Kosmetik) ist eine weit verbreitete Kulturpflanze mit fingerhutähnlichen Blüten und Kapselfrüchten, die einen ölhaltigen Samen beherbergen. Bei der zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae) gehörenden Pflanze, handelt es sich um die vermutlich älteste Ölpflanze der Welt. Angebaut wird das 0,5 bis 1 m hohe Kraut vor allem in Süd- und Mittelamerika sowie in Afrika, von wo die Pflanze ursprünglich abstammt. Dort wird der Samen des Sesams (afrik.: ajonjoli oder benne) häufig geröstet wie Erdnüsse geknabbert.
Die alte afrikanische Bezeichnung "benne" wird interessanterweise auch heute noch in den Südstaaten der USA benützt. Die Sesamkörner werden im Handel sowohl geschält als auch ungeschält angeboten, oft auch geröstet. Sie werden zur Verfeinerung von Backwaren und zum Würzen von Speisen verwendet. Besonders gerösteter Sesam ist sehr kräftig im Geschmack. In der arabischen Küche sehr beliebt ist eine Tahina (auch Tahin oder Tahini) genannte ölige Paste aus zermahlenem Sesam, Zitronensaft, Pfeffer, Knoblauch und anderen Gewürzen. Die Paste würzt neben dem Hummus auch viele andere Speisen des Mittleren Ostens. Weiterhin sind geröstete Sesamsamen wichtiger Bestandteil vieler orientalischer Süßspeisen, so z.B. beim sog. türkischen Honig (Halva). In der Naturkost finden auch die Keimlinge der Samenkörner Verwendung. In Japan beliebt ist das Gomasio, ein Würzsalz aus geröstetem Sesam und Meersalz.
Sesamkörner enthalten bis zu 50 Prozent Öl, das Sesamöl, und 20 Prozent Eiweiß. Sesam ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E, B-Vitaminen, Magnesium, Calcium und Phosphor. Sesamöl aus gerösteten und kaltgepressten Samen ist nahezu geruchlos, leicht süßlich und wird kaum ranzig - allerdings verliert es auch recht schnell sein Aroma. Die gute Haltbarkeit ist insbesondere auf den hohen Anteil an hochwertigen Fettsäuren zurückzuführen. In der chinesischen und japanischen, aber auch in der arabischen Küche ist Sesamöl ein wichtiges Kochöl. Die Samen galten in China und im Alten Orient als lebensverlängernde und den Geist stärkende Nahrung. In der ayurvedischen Heilkunst wird Sesamöl bei Hautkrankheiten äußerlich angewendet. Die Formel aus "Ali Baba", "Sesam, öffne dich", hängt wohl damit zusammen, dass Sesam schon seit babylonisch-assyrischer Zeit (Sesam = Shamashammu) auch für Zauber verwendet wurde. Bis zum heutigen Tage werden Sesampressen volkstümlich als Wohnort verdächtiger Geister betrachtet.

Typische Sesamprodukte

Gomasio Halva Hummus "Deutscher Sesam" Die Samen des als Unkraut geltenden Leindotters (Camelia sativa) werden auch als "deutscher Sesam" bezeichnet. Als Bestandteil des Leinöls dient es der Herstellung von Farb- und Anstrichmittel.


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