Die Johanniskräuter (in der Kosmetik)

(Hypericum) sind eine Gattung innerhalb der Johanniskrautgewächse. Mit den Pflanzen dieser Gattung sind viele Bräuche verbunden, darunter besondere Riten mit dem Johannistag am 24. Juni, um den herum es zu blühen anfängt.

Verwendung
Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird als Heilpflanze gegen Stimmungsschwankungen, Nervosität und leichte bis mittelschwere Depressionen eingesetzt. Die Wirksamkeit ist in zahlreichen Studien schulmedizinisch belegt. Das gilt jedoch nur für apothekenpflichtige Johanniskraut-Arzneimittel mit hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt. Präparate aus der Drogerie, die nur gemahlenes Kraut enthalten, oder Johanniskraut-Tee haben eine zu geringe - und oft schwankende - Wirkstoffkonzentration. Wie chemisch-synthetische Antidepressiva zeigen auch Johanniskraut-Arzneimittel eine gewisse Wirklatenz, d.h. man spürt erst nach mehreren Wochen der Einnahme eine Verbesserung der depressiven Symptome. Johanniskraut-Arzneimittel sind jedoch besser verträglich als chemische Antidepressiva, da unerwünschte Nebenwirkungen sehr selten auftreten. So kann Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen (Sonnenbrandneigung), in starker Dosierung wirkt es phototoxisch. Eventuell können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. So wird immer wieder behauptet, dass Johanniskraut die Wirkung der Anti-Baby-Pille beeinträchtigt, was aber umstritten ist. Vor der Einnahme ist eine Beratung durch Arzt oder Apotheker empfehlenswert.

Anwendung
In der Schulmedizin Seit mehreren Jahren wird auch Johanniskraut häufig für leichte bis mittelschwere Fälle von Depression angewandt. Die Wirksamkeit von Johanniskraut in der Therapie der Depression ist aber umstritten. Es gibt sowohl klinische Studien, die eine Wirksamkeit belegen, als auch solche, die keine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen. Wesentlich mag hier auch die Dosis sein: Einige Studien gehen von mindestens 900 mg Extrakt bis hin zu 1800 mg Johanniskrautextrakt aus. Solche Dosen sind mit Johanniskrauttee, aber auch mit freiverkäuflichen Medikamenten aus dem Supermarkt, praktisch gar nicht zu erreichen. Typische Präparate enthalten hier etwa 180 mg pro Dragee, man müsste also zehn Dragees nehmen, um eine wirksame Dosis von 1800 mg zu erreichen. Andere Präparate erwecken den Eindruck, sie würden besonders viel Johanniskraut enthalten, indem z. B. von "300 mg Johanniskraut" auf der Packung die Rede ist - es handelt sich hier aber um gemahlenes Johanniskraut, dessen Wirkstoffmenge gegenüber dem Johanniskrautextrakt nur etwa ein Fünftel beträgt. Bei einer Therapie ist also zu beachten, Präparate aus der Apotheke zu verwenden. Diese sind in Deutschland Rezeptfrei erhältlich.
Auch ist unklar, ob Präparate empfohlen werden können, die anstatt des üblichen Alkoholauszugs einen öligen Auszug (Rotöl) als Arzneimittelbasis benutzen, weil sich die bisherigen positiven Studien alle auf den alkoholischen Extrakt beziehen. Höher dosierte Johanniskrautpräparate sind inzwischen wieder apothekenpflichtig, es ist daher sinnvoll, Johanniskrautpräparate aus der Apotheke zu kaufen. Johanniskraut ist nicht nebenwirkungs- und wechselwirkungsfrei! Besondere Erwähnung verdienen auch Interaktionen von Johanniskraut (St John's worth) mit anderen - potenteren - Antidepressiva: so konnte gezeigt werden, dass Johanniskraut die Wirkung von z. B. SSRIs durch Beschleunigung ihres Abbaus deutlich verringert.

Aberglaube
Johanniskräuter sind rein weißmagische Pflanzen, und bekanntestes Mittel zum Schutz gegen Blitz und Hagel und Zauberei. Dient auch zum Durchschauen schwarzmagischen Blendwerks und wächst auf guten, segensreichen Plätzen. Arten (Auswahl) Geflecktes Johanniskraut (H. maculatum) Stumpfliches Johanniskraut (H. dubium) Bocks-Johanniskraut (H. hircinum) Echtes Johanniskraut (H. perforatum)


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