Hautkrankheit (in der Kosmetik)

Eine Hautkrankheit (medizinischer Begriff: Dermatose) ist eine Erkrankung an der Haut. Hautkrankheiten werden von einem Dermatologen behandelt. Auch Erkrankungen der Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel) werden zu den Hautkrankheiten gezählt, zudem behandeln Dermatologen aus historischen Gründen auch die klassischen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, an einigen Zentren betreuen sie auch Patienten mit AIDS. Zudem betreuen sie oft Patienten mit Allergien, die keine Hautsymptome haben, weil viele Hautkrankheiten auch auf allergologischen Mechanismen beruhen. Kein anderes Organ des menschlichen Körpers weist eine so hohe Zahl an krankhaften Veränderungen auf wie die Haut, was aber auch schlicht dadurch erklärbar ist, dass die Veränderungen der Haut am einfachsten dem menschlichen Auge zugänglich sind.

Dermatologische Krankheiten
Die Liste von Krankheiten, die von Dermatologen behandelt werden, ist lang und umfasst u.a.:

" Erregerbedingte Erkrankungen der Haut (außer Geschlechtskrankheiten, s.u.) " Durch Bakterien verursacht, z.B.: Wundrose (Erysipel), Abszess (Furunkel), Scharlach, Impetigo contagiosa " Durch Viren verursacht, z.B.: Windpocken, Gürtelrose, Masern, Röteln, Warzen " Durch Pilze verursacht, z.B.: Fußpilz, Soor " Durch Parasiten verursacht, z.B.: Krätze, Flohstiche " Ekzemkrankheiten (Dermatitis) (Atopisches Ekzem (Neurodermitis), Allergisches Kontaktekzem, Toxisch-irritatives Ekzem (Schäden der Haut durch Licht, Hitze, Kälte, Nässe, etc.), Seborrhoisches Ekzem, Nummuläres Ekzem) " Entzündliche Erkrankungen mit anderer Ursache (Psoriasis (Schuppenflechte), Pityriasis rosea (Schuppenröschen), Pityriasis rubra pilaris, Lichen ruber, Parapsoriasis, Pityriasis lichenoides, Sweet-Syndrom, Morbus Behçet, Pyoderma gangraenosum, Hautsarkoidose, usw.) " Autoimmunkrankheiten (Blasenbildende Autoimmundermatosen wie Pemphigus vulgaris, Bullöses Pemphigoid, vernarbendes Pemphigoid, lineare IgA-Dermatose, Morbus Duhring; Kollagenosen wie Lupus erythematodes, Sklerodermie, Dermatomyositis) " Vererbliche Hautkrankheiten (Xeroderma pigmentosum, Ichthyosen, Epidermolysis bullosa hereditaria) " Gut- und bösartige Hauttumoren (Muttermale (Naevi), Malignes Melanom, Basaliom, Fibrom, Seborrhoische Keratose, Angiom) " Erkrankungen der Gefäße ([[Krampfader|Chronisch-venöse Insuffizienz ("Krampfadern"), Ulkus cruris venosum ("offene Beine"), Arterielle Ulzera, Allergische Vaskulitis, Thrombangiitis obliterans, Morbus Raynaud) " Erkrankungen der Schweißdrüsen (Hyperhidrosis) " Erkrankungen der Talgdrüsen (Akne, Rosazea, Periorale Dermatitis) " Erkrankungen der Haare (Alopezie, Hirsutismus " Erkrankungen der Nägel (Nagelpilz, Nageldystrophie) " Pigmentstörungen (Vitiligo) " Geschlechtskrankheiten (Syphilis, Gonorrhoe oder Tripper, Ulcus molle, Condylomata acuminata oder Feigwarzen, AIDS) " Allergien (Heuschnupfen, Insektengiftallergie, Urticaria, Quincke-Ödem, Nahrungsmittelunverträglichkeit) Symptome und Beschwerden

Viele Hautkrankheiten machen auf sich aufmerksam, weil die Haut an der Stelle anders aussieht als gesunde Haut. Man spricht auch von den sogenannten "Effloreszenzen". Dabei unterscheidet man die Primäreffloreszenzen wie z.B. Fleck (Macula), Knötchen (Papel), Eiterknötchen (Pustel), Quaddel (Urtica), Knoten (Nodus) oder Plaque von den Sekundäreffloreszenzen wie z.B. Kruste, Rissen (Rhagade), Schuppen (Squama), Ulcus. Manche dieser Effloreszenzen sind ansonsten nicht auffällig, andere hingegen machen auch starkes Missempfinden (Juckreiz, Brennen, Schmerzen).

Ursachen
Wie schon oben aufgeführt gibt es viele unterschiedliche Ursachen für Hautkrankheiten, die zudem auch noch zusammenwirken können, um eine Hautkrankheit auszulösen. So haben viele Menschen eine erbliche Veranlagung für die Entstehung von Schuppenflechte oder Neurodermitis, verstärkt werden kann dies aber z.B. durch Stress oder eine andere Infektion, zudem kann sich der Verlauf der Krankheit wiederum durch eine bakterielle oder virale Infektion verschlimmern. Bei vielen Hautkrankheiten weiß man immer noch nicht über den genauen Entstehungsmechanismus Bescheid, wobei in vielen Fällen Regulationsstörungen des Immunsystems als Ursache dienen. Folgen und Komplikationen Genauso breit wie das Spektrum der Hautkrankheiten selbst ist auch das Spektrum der Schweregrade von Hautkrankheiten. Es gibt viele "Hautkrankheiten", die z.B. nur kosmetisch störend sind, sonst aber völlig harmlos sind (z.B. seborrhoische Keratose oder "Alterswarze"). Entzündliche Hautkrankheiten stören oft durch Juckreiz oder Schmerzen. Zudem steigt bei vielen Patienten die psychische Belastung, weil sie durch die Hautkrankheit sehr stigmatisiert werden. Einige Hautkrankheiten, wie z.B. Hautkrebs, können unbehandelt zum Tode führen; der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom) ist in einigen Fällen auch trotz adäquater Behandlung nicht heilbar. Auch können viele Hautkrankheiten sehr schwerwiegende Therapien nach sich ziehen, die dann wiederum durch ihre Nebenwirkungen problematisch werden.

Behandlung
Leichtere Hautkrankheiten (wie zum Beispiel allergischer Ausschlag) können mit entzündungshemmenden Salben oder Cremes behandelt werden. Manche dieser Salben enthalten desinfizierende Bestandteile oder Kortison und sollten wegen ihrer Nebenwirkungen nur kurzfristig angewandt werden. Der Vorteil ist, dass der Wirkstoff nur dort wirkt, wo er benötigt wird; zudem können durch die richtige Wahl der Grundlage (Salbe, Creme, Paste, Lösung, Lotion) zusätzliche Wirkungen erzielt werden. Schwerwiegendere Hautkrankheiten sprechen oft auf eine alleinige Lokaltherapie mit Salben oder Cremes nicht an. Hier werden auch systemische Medikamente, z.B. in Tablettenform, verwendet, die oft Nebenwirkungen haben. Auch Infektionskrankheiten der Haut durch Bakterien oder Viren erfordern die Gabe von Antibiotika oder ähnlichen Mitteln. Hautkrebs wird oft operiert, in fortgeschrittenen Fällen auch bestrahlt oder mit Chemotherapie behandelt. Viele Hautkrankheiten sprechen gut auf Bestrahlung mit UV-Licht an.


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